Wer ist Mosan?
Mosan wurde 2018 in Guatemala gegründet und hat in der Maya Gemeinde Santa Catarina Palopó ein Sanitärsystem mit der eigens entwickelten Trockentoilette und einem Rundum-Service aufgebaut und diesen bei Familien und ersten Schulen etabliert.
Sie kümmern sich außerdem um die Verwertung der Trockenkloinhalte indem sie diese in der selbst-entwickelte Pyrolyseanlage zu wertvoller Pflanzenkohle verköhlern.
Das alles hat vor allen Dingen einen Grund: In dieser Region in Guatemala gibt es keine ausreichende und funktionierende Kanalisation und dadurch eine unzureichende Sanitärversorgung.
Sanitärversorgung in Guatemala
2023 lebten schätzungsweise 55% der Bevölkerung Guatemalas in Armut. 83% der Bevölkerung hat keinen Zugang zu einer gesicherten Sanitärversorgung.
Der 130 km² große Atitlán See im Südwesten des Landes ist eine der wichtigsten Frischwasser-Quellen in Mittelamerika. Die 18 umliegenden Gemeinden sind sehr schnell gewachsen und entsprechend dicht besiedelt. Kanalisation und Sanitärinfrastruktur konnten nicht im gleichen Tempo gebaut werden. Die Auswirkungen sehen wir heute.
43.000.000 Liter
Abwasser werden täglich zum Großteil ungeklärt in den Atitlán See geleitet
1.000 Familien
leben in der Maya-Gemeinde Santa Catarina Palopó. 75% von ihnen nutzen Latrinen oder Löcher im Boden als Toiletten.
1,9% der Klos
dort sind an ein Abwassersystem mit Kläranlage angeschlossen. Nur ein kleiner Anteil des Abwassers wird ausreichend behandelt. Der Großteil fließt ungefiltert in den See.
Vom Trockenklo zur Verköhlung
1. Zuhause auf Klo
Die Haushalte bekommen eine Mosan-Toilette und lernen, wie die Trockentrenntoilette funktioniert. Es wird kein Wasser benötigt und die Familien müssen sich nicht um die Behandlung kümmern. Auch verlieren die Familien keinen Wohnraum, da sie keinen neuen Erdlöcher für Latrinen graben müssen. Und ganz wichtig: Die Hinterlassenschaften landen nicht in der Umwelt oder im See.
2. Melvin holts ab!
Stattdessen sammelt Melvin, der Operator aus dem Mosan-Team, regelmäßig die vollen Eimer in der Community ein. Das ist nicht zu unterschätzen: Die Hügel sind steil und die Tonnen sind schwer.
3. Ab in die Pyrolyseanlage
Melvin bringt die vollen Eimer in die von Mosan selbst-entwickelte Pyrolyseanlage, in der die Fäkalien zu wertvoller Pflanzenkohle verköhlert werden. Diese wird anschließend noch mit Urin angereichert. Abfall aus Kokosschalen wird als Brennstoff verwendet. Das System ist sauber und die entstehenden Abgase werden in der Pyrolyse verbrannt und machen den Prozess energieeffizient.
4. Wertvolle Pflanzenkohle
Die Pflanzenkohle wird dann noch mit dem Urin aus den Toiletten und mit Wurmkompost angereichert, so dass ein kraftvoller Dünger ensteht. Die angereicherte Pflanzenkohle wird dann in der lokalen Landwirtschaft als Dünger genutzt und so landen die Nährstoffe wieder im Boden und helfen den Pflanzen beim Wachsen – Kreislauf geschlossen.
Mona Mijthab, Gründerin und Direktorin von Mosan:
“Mosan und Goldeimer sind zwei unterschiedliche Organisationen in zwei Ländern mit zwei Kulturen – und doch haben wir viele Gemeinsamkeiten. Vor allem verbindet uns die Leidenschaft, Kreisläufe zu schließen.”
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