Ennos Hand in Erde

Die Sanitärwende

Wir setzen uns für eine zukunftsfähige und kreislauforientierte Sanitärversorgung ein – mit viel Lärm, ehrenamtlichem Tatendrang und einer ganz besonderen Recyclinganlage.

1 Billion Liter

Trinkwasser werden jährlich in Deutschland die Toilette hinuntergespült und energieintensiv geklärt.

20%

des kommunalen Energiebedarfs verbrauchen Kläranlagen – das ist die Leistung eines Kohlekraftwerks.

25%

der synthetischen Dünger könnten durch das Recycling von Kacke in Deutschland eingespart werden.

Das Problem mit dem Spülklo

Mit der Spülung werden unsere Fäkalien mit Wasser vermengt und zur Kläranlage gespült. Hier werden die Nährstoffe aus Kot und Urin aber nicht recycelt, sondern mit dem Klärschlamm verbrannt oder mit geklärtem Abwasser in Gewässer geleitet. Dort gehören sie nicht hin. Wir wollen aus der Einbahnstraße einen Kreisverkehr machen, Wasser schützen und die Nährstoffe zurück in den Boden bringen. Das ist die »Sanitärwende«.

Auf Festivals in ganz Deutschland begeistern wir Menschen wieder vom Trockenklo und animieren dazu, sich mit Klos und den Herausforderungen dahinter zu beschäftigen.

Back to the roots

In Anbetracht ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen muss die Toilette neu gedacht werden. Das Klo der Zukunft ist wasserlos und kreislauforientiert. Es bringt die Nährstoffe dahin zurück, wo sie herkommen – in den Boden, damit Pflanzen unendlich wachsen können.

Die Sanitärwende in der Praxis

Wie kannst du mit anpacken?

Im Großen dauert die Sanitärwende vielleicht noch einen Moment, an zwei Orten sind wir aber schon in vollem Gange: auf Festivals und in Kleingärten. Hier gibt es sowieso keine Kanalisation – ein Klo, das ohne Wasser funktioniert, ist hier also goldrichtig. Goldeimer gibt dir alle Infos, die du für deine eigene kleine Sanitärwende im Kleingarten brauchst. Außerdem kannst du Teil der Goldeimer Festivalcrew werden und unsere Arbeit tatkräftig und wirkungsvoll unterstützen.

Komm mit auf Festivals

Warum wir unsere Schiete recyceln sollten

Als Teil des NetSan e.V. haben wir an einem Diskussionspapier zur Sanitär- und Nährstoffwende mitgewirkt. Es zeigt drei Gründe auf, warum wir die Art und Weise, wie wir aktuell mit unseren Fäkalien umgehen, überdenken sollten. Schau mal rein!

Zum Diskussionspapier

Meilensteine

Gründung Netzwerk für Nachhaltige Sanitärsysteme (NetSan e.V.)

Ab sofort sind wir organisiert und fordern gemeinsam mit 20 weiteren Menschen aus Wissenschaft, Praxis, Bildung und Kunst die Sanitärwende. Die Vision: Nie wieder Fäkalien mit Trinkwasser spülen!

Sanitärversorgung im Bundestag

Politiker*innen der verschiedenen Parteien tauschen sich 30 Minuten zum Thema Wasser und Sanitärversorgung aus. Die Vision der Sanitärwende wird im Bundestag von CDU/CSU und SPD gefordert! Mehr dazu

Der erste Goldeimer Kackewald

Erstmalig dürfen wir Festival-Kacke-Kompost auf einer öffentlichen Fläche austragen und darauf Bäume pflanzen. Auf dem von tausenden Festival-Besucher*innen gespendeten und zu Humusdünger (H.I.T.) veredelten Boden wird unser Traum vom Kackewald wahr. Mehr dazu

»Nachhaltige Kreislaufwirtschaft« in der Politk

Wir sind Teil eines Fachgesprächs im Deutschen Bundestag, das den Kickoff für einen Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik zur Sanitärwende bildet. Wir kommen mit immer mehr politischen Entscheider*innen in Kontakt. Aus dem Dialog entsteht das Diskussionspapier "Ressourcen aus der Schüssel sind der Schlüssel".

Diskussionspapier zur Sanitär- und Nährstoffwende veröffentlicht

Ressourcen aus der Schüssel sind der Schlüssel! Als Teil des NetSan e.V. haben wir an einem Diskussionspapier zur Sanitär- und Nährstoffwende mitgewirkt, das im April 2021 veröffentlicht wurde. Es richtet sich an politische Entscheidungsträger*innen, Planende und Praktiker*innen der Kreislaufwirtschaft und zeigt drei Gründe auf, warum wir das lineare, wasserbasierte Sanitärsystem überdenken sollten. Zum Papier.

Enno im Kackewald mit einem Haufen Erde in der Hand

Die DIN SPEC 91421 ist da!

Sie ist der erste und einzige Produktstandard, der die Qualität von Recyclingdüngern aus menschlichen Fäkalien aus Trockentoiletten festlegt. Durch die Standardisierung können wir Recyclingdünger aus Fäkalien erstmals einordnen und für Behörden verständlich machen. Ein wichtiger Schritt, ihn in die Düngemittelverordnung zu bringen. Mehr dazu

P2Green Logo

Das P2GreeN Projekt startet

32 Organisationen, 13 Länder und 8 Millionen Euro für die Sanitärwende in Europa. Unter dem Dach des EU-geförderten Projekts arbeiten wir als eine von drei Pilotregionen in den nächsten 4 Jahren an einer Blaupause für lokales Nährstoffrecycling und die Herstellung von Dünger aus menschlichen Fäkalien. Mehr zu P2GreeN.

Robert Habeck: Humusdünger aus Trockentoiletteninhalten "riecht nach Erde"

Als Teil des Forschungs- und Innovationsbündnis “Loo:topia” haben wir auf der re:publica Konferenz 2022 und 2023 Lösungen für eine zirkuläre, zukunftsfähige Sanitärversorgung gezeigt. Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck hat uns hier besucht und den politischen Handlungsbedarf, um Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen, erkannt. Er riecht an einer Handvoll Humusdünger aus Inhalten von Trockentoiletten und stellt fest: „Riecht nach Erde“. So isses!

Das Ziel

Die Düngemittelverordnung knacken, um Sanitär- und Nährstoffkreisläufe zu schließen und Bodengesundheit zu fördern.