Ennos Hand in Erde

Für eine Sanitärwende

Wie die Energiewende – nur für Klos. Wir setzen uns für eine nachhaltige und kreislauforientierte Sanitärversorgung ein und fordern eine Sanitärwende. Was das genau bedeutet, erfährst du hier.

Menschliche Fäkalien enthalten Nährstoffe.

Das Sanitärsystem in Deutschland und Europa funktioniert aktuell so, dass unsere Fäkalien mit Frischwasser vermengt in die Kanalisation geleitet werden. In den Kläranlagen werden die in Kot und Urin enthaltenen Nährstoffe aber nicht verwertet, sondern unter hohem Energieverbrauch aus dem Abwasser entfernt. Festes und Flüssiges werden mühevoll wieder getrennt, das Abwasser energieintensiv gereinigt und die übrig bleibenden Klärschlämme verbrannt. Wir wollen aus dieser Einbahnstraße wieder einen Kreisverkehr machen. Das verstehen wir unter dem Begriff "Sanitärwende".

1 Milliarde Liter Trinkwasser...

...verbraucht ganz Deutschland jedes Jahr mit dem Gang auf Klo. Durch den Wechsel von klassischen Spültoiletten hin zu Wasserspar- oder Trockentoiletten können 15.000 - 30.000 Liter pro Person/Jahr eingespart werden.

4.400 Gigawattstunden Strom...

...benötigen deutsche Kläranlagen pro Jahr. Das sind ca. 20% des gesamten kommunalen Strombedarfs. Anders ausgedrückt: Nur für die Kläranlagen muss Strom in der Jahresleistung eines modernen Kohlekraftwerks erzeugt werden.

Über 3 Millionen Tonnen CO2...

...werden durch den Stromverbrauch der kommunalen Klärwerke jährlich emittiert. Das ist aber bei weitem noch nicht die Menge Kohlenstoffdioxid, die durch kreislauforientierte Sanitärsysteme eingespart werden kann.

Warum wir unsere Schiete recyceln sollten

Als Teil des NetSan e.V. haben wir an einem Diskussionspapier zur Sanitär- und Nährstoffwende mitgewirkt. Es zeigt drei Gründe auf, warum wir die Art und Weise, wie wir aktuell mit unseren Fäkalien umgehen, überdenken sollten. Schau mal rein!

Zum Diskussionspapier
Nährstoffkreislauf NetSan

Braunes Gold

Kostbaren Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff aus unseren Hinterlassenschaften können wir sauber zirkulieren und dabei Ressourcen schonen.

Verwertung

In Kompostierungsanlagen könnten unsere Fäkalien in Fest- und Flüssig getrennt, von Medikamentenrückständen und Krankheitserregern gereinigt und zu einem wertvollen Hummusdünger recycelt werden.

Lecker Essen

Gedüngt mit den besten Nährstoffen, schmeckt das Essen besser und spart Wasser und Energie.

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Sanitärwende im Kleingarten

Im Großen dauert die Sanitärwende vielleicht noch einen Moment – im Kleinen können wir trotzdem schon damit anfangen. Im Kleingarten zum Beispiel. Hier sind Trockentoiletten super geeignet, weil sie kein Wasser oder Abwasserleitungen brauchen, und aus den Hinterlassenschaften kannst du wunderbar nährstoffreichen Dünger machen.

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Mit unserem Trockenklo-Ratgeber

Wie das geht und was du beachten musst, erklären wir in unserem Trockenklo-Ratgeber. Hier findest du umfassende Anleitungen und Tipps rund um die Nutzung von Trockenklos im Garten, die Kompostierung und Verwertung sowie die richtige Anwendung im Gartenbau. Schau mal rein!

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Sanitärwende im Kleingarten

Im Großen dauert die Sanitärwende vielleicht noch einen Moment – im Kleinen können wir trotzdem schon damit anfangen. Im Kleingarten zum Beispiel. Hier sind Trockentoiletten super geeignet, weil sie kein Wasser oder Abwasserleitungen brauchen, und aus den Hinterlassenschaften kannst du wunderbar nährstoffreichen Dünger machen.

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Mit unserem Trockenklo-Ratgeber

Wie das geht und was du beachten musst, erklären wir in unserem Trockenklo-Ratgeber. Hier findest du umfassende Anleitungen und Tipps rund um die Nutzung von Trockenklos im Garten, die Kompostierung und Verwertung sowie die richtige Anwendung im Gartenbau. Schau mal rein!

Wir schaffen Grundlagen

Ziel unser Arbeit ist nicht, überall den Namen "Goldeimer" zu lesen. Unser Ziel ist es, Grundlagen zu schaffen, auf denn wir und alle weiteren Akteure das Haus "Sanitärwende" aufbauen können. Dafür braucht es Ideenreichtum, Skillsharing, politisches Engagement und ne ganze Menge Enthuisiasmus.

Politisch

Auf politischer Ebene setzen wir uns in Zusammenarbeit mit anderen Partner*innen für einen neuen Rechtsrahmen ein. Wir suchen den politischen Dialog, um Recyclingdünger aus Fäkalien in die Düngemittelverordnung zu bringen.

Wissenschaftlich

Gemeinsam mit Universitäten und Forschungsinstituten wie dem IGZ beteiligen wir uns an Modellprojekten und Feldversuchen für die Verwertung von Trockentoiletteninhalten um.

Gesellschaftlich

Auf gesellschaftlicher Ebene machen wir die Sanitärwende auf Großveranstaltungen durch den Betrieb von autarken, neuartigen Sanitärsystemen für ein breites Publikum zugänglich und greifbar.

Meilensteine

Gründung Netzwerk für Nachhaltige Sanitärsysteme (NetSan e.V.)

Ab sofort sind wir organisiert und fordern gemeinsam mit 20 weiteren Menschen aus Wissenschaft, Praxis, Bildung und Kunst die Sanitärwende. Die Vision: Nie wieder Fäkalien mit Trinkwasser spülen!

Sanitärversorgung im Bundestag

Politiker*innen der verschiedenen Parteien tauschen sich 30 Minuten zum Thema Wasser und Sanitärversorgung aus. Die Vision der Sanitärwende wird im Bundestag von CDU/CSU und SPD gefordert! Mehr dazu

Der erste Goldeimer Kackewald

Erstmalig dürfen wir Festival-Kacke-Kompost auf einer öffentlichen Fläche austragen und darauf Bäume pflanzen. Auf dem von tausenden Festival-Besucher*innen gespendeten und zu Humusdünger (H.I.T.) veredelten Boden wird unser Traum vom Kackewald wahr. Mehr dazu

»Nachhaltige Kreislaufwirtschaft« in der Politk

Wir sind Teil eines Fachgesprächs im Deutschen Bundestag, das den Kickoff für einen Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik zur Sanitärwende bildet. Wir kommen mit immer mehr politischen Entscheider*innen in Kontakt. Aus dem Dialog entsteht das Diskussionspapier "Ressourcen aus der Schüssel sind der Schlüssel".

Enno im Kackewald mit einem Haufen Erde in der Hand

Die DIN SPEC 91421 ist da!

Sie ist der erste und einzige Produktstandard, der die Qualität von Recyclingdüngern aus menschlichen Fäkalien aus Trockentoiletten festlegt. Durch die Standardisierung können wir Recyclingdünger aus Fäkalien erstmals einordnen und für Behörden verständlich machen. Ein wichtiger Schritt, ihn in die Düngemittelverordnung zu bringen. Mehr dazu

P2Green Logo

Das P2GreeN Projekt startet

32 Organisationen, 13 Länder und 8 Millionen Euro für die Sanitärwende in Europa. Unter dem Dach des EU-geförderten Projekts arbeiten wir als eine von drei Pilotregionen in den nächsten 4 Jahren an einer Blaupause für lokales Nährstoffrecycling und die Herstellung von Dünger aus menschlichen Fäkalien. Mehr zu P2GreeN.

Das Ziel

Die Düngemittelverordnung knacken, um Sanitär- und Nährstoffkreisläufe zu schließen und Bodengesundheit zu fördern.