Goldeimer

2024 – Ein Jahresrückblick

2024 – Ein Jahresrückblick

Seit über 10 Jahren schauen wir im Dezember zurück auf 12 Monate Goldeimer. Was ist 2024 passiert? Zum Jahresende kommt hier eine kleine Zusammenfassung.

Jahresbeginn: Eine Ladung Kinderkacke und eine Reise nach Guatemala

Das Jahr begann für uns nicht mit einem Sekt an der Kieler Förde, sondern am anderen Ende der Welt. Tanja war am Atitlán See in Guatemala zu Besuch bei unserem Partnerprojekt Mosan. Vor Ort lernte sie das Mosan-Team und ihre Arbeit kennen: Mona erzählte die Geschichte und Vision von Mosan, Melvin und Martha zeigten ihr den Weg der Trockenkloinhalte von den Haushalten bis zur Pyrolyse. Leo war mit 360-Grad-Kamera auch dabei – was daraus geworden ist, erfahrt ihr im nächsten Jahr.

It's a Match: Tanja und Leo zu Besuch bei Mosan

Zeitgleich steckten Manou und Malte tief in der Kinder-Scheiße. Im Januar testeten knapp 50 Hamburger Haushalte unsere Goldeimer Windel-Kits mit kompostierbaren Windeleinlagen – Hochphase des Projekts Windelwald. Die Windeleimer stehen aktuell kurz vor der Kompostierung, auch hier warten 2025 also Neuigkeiten auf euch. 

Frühling: Hochzeit und ein neues Baby

Ja, wir haben geheiratet. Die Liebesgeschichte begann vor vier Jahren, als wir uns auf der Biofach in Nürnberg kennen gelernt haben und was sollen wir sagen... Es war Liebe auf den ersten Blick. Dieses Jahr war es endlich soweit: Unser Klopapier wird seit März in WILDPLASTIC ® verpackt! Die Hochzeit haben wir in Mainz bei WEPA gefeiert, where the magic happens. Diese erfolgreiche Kooperation macht uns sehr glücklich und ist definitiv ein Jahreshighlight.

Hochzeitsfeier bei WEPA in Mainz: Die ersten Rollen in wildem Plastik

Wenn wir schon bei einem traditionellen Werdegang mit Hochzeit sind, darf der Nachwuchs natürlich nicht fehlen. In unserem digitalen Zuhause, unserem Onlineshop, hat Niclas dieses Jahr ordentlich aufgestockt. Das »Camper Mini« Trockenklo ist das jüngste Mitglied der Familie und wir sind stolz wie Bolle auf dieses Prachtexemplar. Außerdem hat unser Lieblingskünstler Justus von Karger mal wieder den Pinsel geschwungen und uns mit schönen Postern beglückt. 

Frühsommer: Von Ollsen bis nach Gotland

Wenn sich der Sommer nähert, erwacht auch der Vagtshoff in Ollsen immer mehr zum Leben. Dort sind unsere Festivaltoiletten über den Winter eingelagert und auch unsere Verwertungsanlage ist hier in der Lüneburger Heide Zuhause. Im April versammelte sich der Kern der Festivalcrew zum Saisonauftakt, um schon mal ordentlich Zunder in den Goldeimer-Zorn zu geben.

Normalerweise ist Ollsen Ennos Arbeitsheimat, doch im Mai machte er sich auf den Weg in den Norden, denn in Gotland fand das zweite Treffen des P2GreeN-Projekts statt. Gotland ist eine von drei Pilotregionen, in der gezeigt wird, wie lokales Nährstoffrecycling und nachhaltige Kreislaufwirtschaft in Zukunft funktionieren können. 

Lieblingsjahreszeit: Festivalsommer

Dieser Festivalsommer war besonders aufregend für uns, denn wir haben ordentlich aufgefahren. Neue Banner, neue Sticker und vor allem: Neue Klos. Unser neuer Trockentoiletten-Container wurde auf dem Hurricane Festival eingeweiht und hat ordentlich Eindruck hinterlassen. Das komplett autarke System ist nicht auf Strom- oder Abwasserinfrastruktur angewiesen, flexibel einsetzbar und eine neue Generation Goldeimer. Perfekt ist er aber noch nicht, weshalb wir gerade an Verbesserungen für den zweiten Container schrauben.

Außerdem neu mit dabei: Das Hock-Urinal von Missoir. Die Idee ist, Menschen, die im Hocken pinkeln, eine zusätzliche, schnelle Klo-Alternative zu bieten – und Erfahrungen mit dem Hock-Urinal zu sammeln. Das Feedback war super. "Empowernd und zeitsparend!" Wir lieben das Hock-Urinal und freuen uns schon auf die nächste Festivalsaison. Für mehr Geschlechtergerechtigkeit auf Klo! 

In die Hocke, fertig, los: Slay auf dem Hock-Urinal

Insgesamt waren wir diesen Sommer auf 10 Festivals mit rund 230 Ehrenamtlichen und haben dabei rund 18.000kg Schei*e gesammelt, die wir erstmals selbst verwerten können. 

Spätsommer: Große Schritte zur Sanitärwende

Spätsommer ist Erntezeit. Unsere Arbeit trägt Früchte – das hat sich dieses Jahr so deutlich wie lange nicht gezeigt. Denn: Die Kompostieranlage in Ollsen ist nach vielen Hürden, Höhen und Tiefen endlich betriebsbereit. Das ist ein riesiger Meilenstein. Jetzt können wir sie endlich in Betrieb nehmen und die Biomasse von den Festivals zu hochwertigem Humusdünger verarbeiten. Das Ganze passiert im Rahmen des EU-geförderten Forschungsprojekts P2GreeN.

Auch in Guatemala gab es Grund zu feiern: Mosan hat ihre erste öffentliche Toilette in Santa Catarina Palopo eröffnet. Damit haben mehr Menschen Zugang zu einer sauberen und sicheren Toilette und können sich gleichzeitig mit einem alternativen und nachhaltigen Sanitärsystem vertraut machen. 

Herbst: Erst strukturieren, dann zelebrieren

Nach einer Urlaubspause beginnt für uns als Organisation im späten Herbst die Strukturphase. Was hat im letzten Jahr gut funktioniert, was wollen wir ändern? Welche Ideen haben wir für die Zukunft? Um diesen Fragen zu begegnen, nehmen wir uns als Gesamtteam im November ein paar Tage Zeit für Organisationsentwicklung, Strategie und innere Themen. Und danach wurde gefeiert. 

Jahresende: Preise, die uns von den Socken hauen

Zum Ende des Jahres wurde es im Goldeimer-Universum nochmal ordentlich laut.

  • Am 19.11. ist Welttoilettentag und wir haben in den sozialen Netzwerken ordentlich getrommelt, um Aufmerksamkeit für die weltweite Sanitärkrise zu generieren.
  • Ein paar Tage vorher haben wir mit unserer ganzen Ehrenamts-Crew und den Freiwilligen von Viva con Agua und der Millerntor Gallery eine große Aftershit-Party in der Villa Viva gefeiert.
  • Es folgte eine Preisverleihung nach der anderen. Für unsere Kooperation mit WILDPLASTIC® konnten wir gleich drei Preise absahnen: Den BAM! Marketing for Future Award, den deutschen Verpackungspreis und den deutschen Nachhaltigkeitspreis. Wow!
  • Dass wir letzteren sogar zwei Mal gewinnen würden, haben wir nicht erwartet. Eine zweite Kugel gab es als Auszeichnung für unsere Arbeit im Rahmen der Sanitärwende. Ein ausgezeichnetes Jahr!

Die drei von der Tanke beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis: Chris (WILDPLASTIC®), Malte und Manou (Goldeimer)

Irgendwo dazwischen haben wir endlich unsere Socken auf den Markt gebracht – für alle, die nicht nur ihren Po mit uns abwischen wollen, sondern uns auch an den Füßen mögen. 

Und dann kam das Sahnehäubchen zum Jahresende. Das Friendly Fire Team hat Goldeimer als eine von acht gemeinnützigen Organisationen ausgewählt, für die sie Anfang Dezember in einem der größten Charity-Streaming-Events Spenden sammeln. Unfassbare 2 Millionen Euro sind dabei insgesamt zusammengekommen. Wir können es immer noch kaum fassen und sind unglaublich dankbar für diese Möglichkeit.

Und damit schließen wir dieses schöne Kapitel.

Danke an alle, die dieses Jahr Teil von Goldeimer waren – ob als Klopapier Kundin, ehrenamtlicher Festival-Support, Trockentoiletten-Nutzer oder Wegbegleiter*in. Wir verabschieden uns kurz in die Winterpause zum Durchatmen und Rumpupsen.

Wir sehen uns in 2025! 

– Eure Goldeimers

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Seitenansicht einer Person, die auf Toilette sitzt

2 Kommentare

Karolin (Goldeimer)

Moin Eduard,

danke für deinen Kommentar und deine ansteckende Begeisterung :)

Wir freuen uns natürlich immer sehr über Unterstützung. Du kannst natürlich in deinem Bekannt:innen auf uns und unsere Vision aufmerksam machen, uns auf Festivals unterstützen oder uns durch den Kauf unserer Produkte im Onlineshop unterstützen :)

Liebe Grüße aus Hamburg
Karolin

Eduard Neuner

Hallo zusammen,
es ist schon ziemlich spät, aber ich hab mir von gestern auf heute den Film " Holy shit " im TV angeschaut. Da ich schon seit Jahren eine Trockentoilette benutze, hat mich der Film sehr motiviert. Deswegen hab ich zu später Stunde noch meinen PC “angeschmissen” und eure Internetseite gefunden. Ich bin ganz und sehr begeistert. Allerdings wohne ich im Süden, westlich vom Ammersee. Habe ein kleine aber tolle Schreinerwerkstatt mit dem Namen archeNovum, in Wessobrunn.
Ich würde euch gerne irgendwie unterstützen. Seht ihr eine Möglichkeit ????
Meine Vision ist Gutes in die Welt bringen, dann ist nichts Unmöglich.!!!!
Würde mich freuen von euch zu hören.
Liebste Grüße aus Bayern
Eduard Neuner ( Gute Nacht es ist 01;53)

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