Goldeimer

Die Reise von wildem Plastik zur recycelten Klopapier-Verpackung

Kreislauf wildes Plastik bis zur Verpackung

Katja und Maike sind angekommen – in der zweiten Hälfte des ASApreneur-Projekts, das wir vor gut drei Monaten gemeinsam mit WILDPLASTIC in Hamburg gestartet haben. 9.293 km von Hamburg beginnt für die beiden nun die Arbeit bei und mit den Partnerorganisationen everwave und River Ocean Cleanup in Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha. 

Angekommen in Kambodscha

Für den ersten Schritt auf der Suche nach wildem Plastik für unsere Klopapier-Verpackung arbeiten wir mit everwave und River Ocean Cleanup in Kambodscha zusammen. Die beiden Organisationen verbindet eine gemeinsame Vision: Flüsse und Ozeane von Plastikmüll befreien. Das Aachener Startup und die kambodschanische NGO haben dafür in der Hauptstadt Phnom Penh gemeinsam ein langfristiges Cleanup-Projekt aufgesetzt. Mit Müllsammelbooten von everwave und bei von ROC initiierten Ufer-Cleanups wird Müll aus der Umwelt gesammelt und in der Sortieranlage sortiert.

Katja und Maike stehen vor der Sortieranlage in Kambodscha. Um sie herum liegen viele Säcke Müll

Katja und Maike vor der Sortieranlage in Phnom Penh. Foto: Katja Hanzl

Katja und Maike begleiten vor Ort die Arbeit und Menschen von River Ocean Cleanup und everwave, identifizieren LDPE (low density polyethylen)-Ströme und wollen herausfinden, wie wir das hier gesammelte Material zu einer WILDPLASTIC x Goldeimer Klopapier-Verpackung recyceln können. Aber wie sieht dieser Weg eigentlich aus? Was sind die Schritte von Sammlung bis zur Verpackung? 

Der Weg von Sammlung bis Verpackung 

1. Müll sammeln – Kambodscha

everwave und River Ocean Cleanup (ROC) organisieren ein langfristiges Cleanup-Projekt in Kambodscha. Mit einem Müllsammelboot und Cleanups an Land wird so viel Müll wie möglich gesammelt und gleichzeitig eine Infrastruktur für die Verarbeitung des gesammelten Mülls aufgebaut.

Müllsammlung mit Boot und Kescher auf dem Fluss

Müllsammlung mit Boot und händisch. Fotos: Katja Hanzl

 2. Material sortieren – Kambodscha

everwave und ROC betreiben eine Sortieranlage, in der der Müll von geschulten Sortierer*innen in wiederverwertbare und nicht-wiederverwertbare Materialien sortiert wird. Für unsere Mission benötigen wir Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), auch Weich-Polyethylen genannt – einen recycelbaren Kunststofftyp.

Sortieranlage von everwave
Der Müll wird zur Sortieranlage transportiert und dort sortiert. Fotos: Katja Hanzl

3. Material in Ballen pressen, um es zu transportieren – Kambodscha

Die sortierten Fraktionen werden möglichst kompakt zu Ballen gepresst, die wiederum gewogen und etikettiert werden. Der Kunststoff kann vor Ort noch nicht weiterverarbeitet werden, weshalb das LDPE nach Europa verschifft wird. Im Idealfall (ökologisch wie sozial gesehen) wird das Material perspektivisch vor Ort weiter verarbeitet. Da das ganze Projekt noch ein Pilot ist, setzen wir erstmal auf bestehende Strukturen – und arbeiten deshalb mit dem bestehenden Recycling-Partner von Wildplastic in Portugal.

4. Plastik zu Granulat recyceln – Portugal 

WILDPLASTIC verarbeitet das rohe LDPE wieder zu einem Rohstoff. Die Ballen werden geschnitten, geschreddert, gewaschen und schließlich zu Granulat recycelt. 

5. Verpackung herstellen und Klopapier darin verpacken – Deutschland 

Aus diesem Granulat kann eine Kunststofffolie für Verpackungen hergestellt werden. Mit dieser Folie können wir endlich den Kreislauf schließen und das Goldeimer Klopapier darin verpacken. Das aus der Natur zurückgewonnene Plastik hat nun eine weitere Verwendung gefunden.

So der Plan. Nun heißt es für Katja, Maike, WILDPLASTIC, everwave, River Ocean Cleanup und uns, diesen Plan vor Ort auf Umsetzbarkeit zu überprüfen und die ersten Schritte in die Wege zu leiten. Aus einer losen Idee von Malte und Chris (WILDPLASTIC) ist inzwischen eine internationale Zusammenarbeit von vier Organisationen geworden, die gemeinsam ein Beispiel dafür setzen wollen, wie wildes Plastik aus der Umwelt gerettet, recycelt und zu einem neuen Produkt aufbereitet werden kann. Begleitet uns auf dieser aufregenden Reise! 

Auf Instagram dokumentieren Katja und Maike ihre Reise und Erfahrungen auf @twentyfivemue. Dort könnt ihr noch viel mehr über das Projekt, Plastik und den Prozess lernen. Schaut mal vorbei 💛

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Illustration einer gestreckten Faust mit Klobürste. Daneben ist ein goldener Kothaufen.
Pflanzenerde Beutel auf Wiese

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